Eri Seide
Rohstoff

Eriseide ist eine der stärksten Naturfaser.
Sie kühlt im Sommer und wärmt im Winter.

Die Eri Kokons sind geöffnet: sie werden nicht wie andere Seidenkokons abgehaspelt, sondern wie Wolle gesponnen.
Züchtung
Eriseide gibt es vor allem in den ländlichen Gebieten Assams.
Es ist ein sehr langer Prozess, der insgesamt 45 Tage andauert. Das Wachstum der Raupen selbst dauert 30 Tage und besteht aus dem kontinuierlichen Verzehr der vielen Rizinusblätter, die im Dorf zu finden sind.
Haben die Raupen eine bestimmte Größe erreicht, fangen sie an, ihren Kokon zu spinnen. Dieser Prozess dauert noch einmal fünfzehn Tage. Eriseide wird auch “Ahimsa-“ oder “Friedens-Seide" genannt, da für die Seidengewinnung keine Tiere getötet werden müssen.
Die fertige Motte entfliegt dem Kokon, der zurückbleibt und nun genutzt werden kann. Aus diesem Grund wird Eriseide von Buddhisten und Veganern bevorzugt.

Die wilde Seidenraupe, samia cynthia ricini genannt, wird vor dem Spinnen ihres Kokons in ihrem Nahrungsmittel, Rizinus-Blättern, eingedeckt. Dies geschieht in einer ländlichen Gegend von Assam.
Spinnen
In Assam gibt es eine Vielzahl von Handspinntechniken, die für Eriseide genutzt werden.
Ihr Garn
hat eine charakteristische ungleichmäßige Dicke und gibt dem Stoff eine unverwechselbare Oberfläche.
Bevor die Seide allerdings gesponnen werden kann, muss die Motte den Kokon verlassen. Die leeren Kokons werden gewaschen, gekocht und getrocknet. Sie sind daraufhin bereit zum Spinnen.
Weben
Dieser Webstuhl ist der verbreiteste in Indien und Assam.
Fast in jedem Haushalt gibt es einen um Stoff für die Familie herzustellen.

Der Handwebstuhl, der in Assam und Meghalaya verwendet wird, ist ein größerer Webrahmen, der draußen vor dem Haus oder in einer Hütte mit einem hölzernen Rahmen aufgestellt wird. Oft werden Bambushölzer zur Abstützung verwendet, oder als dünnere Werkzeuge für verschiedene Kettfaden-Techniken. Der Webrahmen ist breit und Stoff bis 130cm kann hergestellt werden.

Färben


In Assam benutzen wir Pflanzenfarben, um verschiedenfarbige Eriseide herzustellen. In der Umgebung der Dörfer, in denen wir arbeiten, gibt es zahlreiche Pflanzen, die bereits in der Vergangenheit zum Färben verwendet wurden.
Wir benutzen zum Färben die Blätter des Teakbaumes (Tectona grandis). Teakholzblätter werden heutzutage selten verwendet. Sie geben eine schöne Farbe, welche sich von Jahreszeit zu Jahreszeit unterscheidet, abhängig von vielen Faktoren der Natur.
Die Einwohner verfügen über weitreichendes Wissen im Bereich Färben. Momentan versuchen wir uns an weiteren Pflanzen, um innovative Färbungen zu entdecken, genau wie an Kombinationen verschiedener Farben, um unterschiedliche Nuancen zu erzielen.